Bebauungsplan „Neue Höfe Dürwiß“
Der Rat der Stadt Eschweiler hat in seiner Sitzung am 17.06.2015
den Bebauungsplan 252 - Neue Höfe Dürwiß Sebastianusstraße - als
Satzung beschlossen.
Mit der Bekanntmachung im Amtsblatt der Stadt Eschweiler, 31.
Jahrgang, Ausgabe Nr. 15, vom 24.07.2015 tritt der Bebauungsplan in
Kraft.
Die Dokumente zum Verfahren und der rechtskräftige Bebauungsplan
einschließlich der textlichen Festsetzungen finden sie hier zum
download.
Der städtebauliche Entwurf
Das ca. 3,7 ha große Baugebiet „Neue Höfe Dürwiß“ liegt zwischen der „Sebastianusstraße“, der „Friedrich-Ebert-Straße“ und der „Karl-Arnold-Straße“ im östlichen Randbereich von Dürwiß. Bei dem Gelände handelt es sich im überwiegenden Teil um die ehemaligen Flächen eines Sportplatzes. Seit der Aufgabe des Sportbetriebes im Jahr 2001 werden die Flächen landwirtschaftlich genutzt. Die unbebauten Grundstücke befinden sich im Eigentum der Stadt Eschweiler und der RWE Power AG.
Das städtebauliche Konzept bindet das neu geplante Wohnquartier in
das bestehende Stadtgefüge mit der Straßenrandbebauung aus freistehenden
zweigeschossigen
Einfamilienhäusern und Doppelhäusern entlang der „Sebastianusstraße“ und
der „Karl-Arnold-Straße“ ein. Auf den unbebauten Grundstücksteilen des
Plangebietes entsteht ein verdichtetes, kleinstädtisch wirkendes
Quartier mit differenzierten, städtebaulichen Raumfolgen und einem
Angebot von ca. 60 Baugrundstücken.
Es ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Bauformen und Nutzungen
mit einem breiten Angebot an Wohnraum für Familien, Wohngemeinschaften,
Singles, Senioren u.v.m..
Dem städtebaulichen Ziel der flächensparenden Bauweise folgend,
variiert die Größe der überwiegenden Zahl der Grundstücke zwischen
210 m2 (z.B. für Doppelhaushälften) und 420 m2 (z.B. für
freistehende Einfamilienhäuser).
Nur im Zentrum des Quartiers reihen sich mehrere größere Grundstücke
zwischen 500 m2 und 850 m2 um den Quartiersplatz. Hier ist eine
überwiegend 3-geschossige Wohnbebauung mit Mehrfamilienhäusern
vorgesehen.
Erschlossen wird das Plangebiet durch zwei Erschließungsstraßen
in Nord-Südrichtung und einer schmaleren ca. 6,0 m breiten West-Ost
Erschließung, die im Mischprinzip ausgebaut werden, um den
unterschiedlichen Nutzungsansprüchen von Kraftfahrzeugen und
Fußgängern gleichberechtigt Rechnung zu tragen.
Dem westlichen Quartierseingang soll außenwirksam durch ein
besonderes Bauwerk in Form eines „Faktor-X“-Gebäudes ein Gesicht
geben werden. In diesem sogenannten „indeland-Haus“ soll die
bauliche Umsetzung der „Faktor-X“ Thematik besonders ambitioniert
(mindestens Faktor 4) und hier speziell für die mehrgeschossige
Bauweise mit mehreren Wohneinheiten umgesetzt werden. Neben einer
geplanten „Informationszentrale“
für die Bürger zum Thema Ressourcenschutz soll hier auch die
„Mobilitätszentrale“ (Bushaltestelle und cambio-CarSharing-Station)
für das Quartier verortet werden. In den oberen Geschossen werden
Wohnungen mit verschiedenen Grundrissformen und Größen entstehen,
die ein Angebot für verschiedene Lebenssituationen und –abschnitte
bieten sollen.
Vom „indeland-Haus“ führt die West-Ost-Erschließung entlang der
zweigeschossigen Kettenhofhäuser zum zentralen Quartiersplatz, der
von einer windmühlenartigen zwei- bis dreigeschossigen Randbebauung
eingefasst ist. Der Platz mit dem schattenspendenden Baumhain,
Spiel- und Aufenthaltsflächen und einem geplanten Café bildet das
Herzstück des Quartiers. Die dreigeschossige Randbebauung, als Typ
des „Mehrgenerationenhauses“ vorgesehen, bietet eine Flexibilität
z.B. für neue generationsübergreifende Wohnformen.
So können dort unterschiedliche Wohnungstypen und Größen innerhalb
des Hauses zu einer lebendigen Durchmischung und Nachbarschaft
führen. Grundsätzlich besteht bei diesem dreigeschossigen
Stadthaustyp zusätzlich die Möglichkeit, im Erdgeschoss auch eine
kleinere gewerbliche Nutzung unterzubringen. So sind z.B. auch
gemischte Konzepte mit seniorengerechten Wohnungen und einer
zusätzlichen Tagespflegeeinrichtung für das Quartier vorstellbar.
Östlich angrenzend an diesen zentralen Quartiersplatz wird das
weitere Plangebiet mit kleineren Hofinnenbereichen in eine Anzahl
überschaubarer Nachbarschaften aus Einzel-, Doppelhäusern und
Hausgruppen gegliedert. Die Nachbarschaftshöfe, um die sich die
unterschiedlichen Bauformen gruppieren, sollen u.a. auch mit
privaten Wohnstraßen erschlossen werden. Dabei wird die Anordnung
der Baufelder und Haustypen um die gemeinschaftlichen Wohnhöfe
Nachbarschaften bilden und stärken. Um zum einen den Übergang zur
bestehenden, umgebenden Bebauung herzustellen
und zum anderen die Akzeptanz des Quartiers zu erhöhen,
werden hauptsächlich vertraute Baukörper und traditionelle
Anordnungen (Höfe) geplant.
Deutliche Unterschiede zum gewohnten Einfamilienhaus zeigen sich allerdings in der gesamten Thematik der flächensparenden Bauweise und der Ressourcenoptimierung unter dem Thema „Faktor X“. Dabei ermöglicht die gewählte Baustruktur überwiegend die Errichtung von Wohngebäuden mit einer auch aus energetischen Gesichtspunkten günstigen südlichen bzw. westlichen Ausrichtung.